Katorigklia 4

Káto-Rígklia, Dytikí Máni, Elláda

Die vierte Woche: Donnerstag, 10. bis Mittwoch, 16. Oktober 2024

Gestern ist mein Sohn auf der Máni eingetroffen - nach mehr als 2300 Kilometern Fahrt mit dem Auto. Als Geograf folgte er seinem Interesse, die Topografie des Balkans zu erforschen, dessen südlichste Ausläufer sich unweit unseres Wohnortes im Meer verlieren. Nach einem kurzen Begrüssungstrunk auf dem Balkon sprangen wir an der Bucht der Amfitríti in die Ionische See, schwammen dem Sonnenuntergang entgegen und setzten uns im Abendglühen auf die Terrasse des volkstümlichen Restaurants Voulimenéas. Hier, in einer der wenigen griechischen Gaststätten der Bucht, die nicht nur für Touristen öffnen, genossen wir die bodenständige Küche auf der Basis von köstlichem Gemüse und einem halben Liter Rotwein. Später, in Utas Studio, erzählte Felix von seiner abenteuerlichen Reise, die ihn durch Slowenien, Kroatien, Montenegro, Albanien und Griechenland führte. Es wurde spät. 

Heute Morgen brachte ich Uta zur Bushaltestelle in Ágios Nikólaos, wo sie mit ihrer Freundin Mei zum Markt in Kalamáta aufbrach. Bis die beiden am frühen Nachmittag zurückkamen, war ich mit Flocke in den Olivenhainen unterwegs, hatte am Brunnen frisches Wasser geholt, ein wenig gemalt, mit Felix ein langes Frühstück auf dem Balkon zelebriert und anschließend ein kleines Mittagsmahl für die Heimgekehrte zubereitet. Am Abend besuchten wir gemeinsam das International Jazz-Festival in Kardamíli und wir machten Bekanntschaft mit dem Künstler Dimítri Políxas, der seit mer als 40 Jahren Miniaturstädte baut - sein Weg, das kollektive Trauma der Vertreibung seiner Vorfahren aus der heutigen Türkei zu verarbeiten.

Bereits am Sonntag haben wir zwei Vorführungen der von Norwegen aus organisierte Jazz-Konzertreihe besucht: das Jan Inge Melsaeter Quintet mit Fride Amundsen und dem sensationellen T.C. Hawkins am Mikrofon - und später in einer Bierbar Dr. Bekken, der uns am Piano mit Blues und Boogie Woogie überraschte. Heute Abend gaben wir uns einem an Flamenco erinnernden Gitarren-Duo hin und liessen den Abend mit dem erstaunlichen Toini Knudtsen Rockabilly Quartet ausklingen.

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