Ackergill, Caithness – Isle of Skye – Kilmun am Holy Loch bei Glasgow, Scotland
Die achtunddreißigste Woche unserer Reise: Montag, 22. bis Montag, 29. Juli 2019 –
An unseren letzten Tagen im Norden des britischen Festlandes begaben wir uns noch intensiver als zuvor auf die Spuren der neolithischen Steine, Brochs, Vögel und Robben – eine Konzentration auf Einzigartigkeiten dieser Region. Und noch immer entdeckten wir täglich neue Sensationen in den Naturgewalten zwischen Sommerhitze, Meeresrauschen, den Gesängen der Vögel und Robben sowie der Stille einer sich scheinbar endlos hinwegstreckenden Landschaft aus Heide und Mooren.
Der Empfehlung unserer liebenswürdigen Nachbarn folgend, besuchten wir in Berriedale Patricia Niemann, eine überaus sympathische und in ihren Berufen sehr originelle Goldschmiedin und Glaskünstlerin, deren Arbeiten immer direkt vom menschlichen Körper ausgehen. Neben ihren unglaublichen Objekten hütet Pat in ihrem Studio einen verborgenen Schatz: eine große Zahl sehr guter life-drawings (patbat@patbat.com, patbat.com).
Am Donnerstag verabschiedeten wir uns von den Kegelrobben unter dem Sinclair Girnigoe Castle und setzten unsere Reise fort – zurück in den Süden. Zunächst entlang der Nordseeküste auf einer der schönsten Panoramafahrt unserer bisherigen Reise fuhren wir später quer durch Scotlands Highlands zur zerklüfteten Westküste – immer unter einem blauen Himmel. Am Nachmittag erreichten wir die Isle of Skye. Mit weiten Tälern, umsäumt von Wäldern, Mooren, Heidematten und immer wieder felsigen Gipfeln sahen wir uns in einem Scotland en miniature, eingebettet in ein Wasser-Labyrinth aus tiefen Meeresbuchten (Firths), Seen (Lochs) und Bächen. Kein Ort auf der gut 80 Kilometer langen Insel ist mehr als acht Kilometer vom Meer entfernt! Hier begegneten wir schwarzgesichtigen Schafen, Adlern, Basstölpeln, einem Delphin und natürlich auch wieder schottischen Klischees: Whisky, Kilts und Galloway-Rinder. Im Unterschied zu den südlichen Küsten Europas liegt hier – wie fast überall in Großbritannien kaum sichtbarer Abfall auf den Straßen, es gibt keine Bauruinen und wilde Müllhalden.
Am Wochenende kehrten wir nach Glasgow zurück, dem Ort, an dem wir vor 19 Tagen unsere Reise von Liverpool in den hohen Norden zum Ausruhen unterbrochen hatten. Dieses Mal blieben wir einen ganzen spannenden Tag lang. Zunächst holten wir meine Tochter Teresa und ihren Freund vom Flughafen ab – die beiden werden eine Woche bei uns am Holy Loch bleiben. Gemeinsam erkundeten wir die Stadt, wanderten vom Universitäts-Gelände an der Cathedral hinunter in die Stadt der vielen Gesichter: repräsentative Fassaden aus den Jahren der industriellen Revolution, die so vielen Menschen Elend und einigen Wenigen Reichtum beschert hatte – hässliche Neubauten, Kommerzrummel wie in jeder beliebigen Großstadt und daneben viel Raum für Kreativität. Auf einer improvisierten Bühne des Merchant City Festivals hörten wir einen uns beeindruckenden Künstler, den 21 jährigen Singer und Songwriter Gordon Airlie (connect-ent.org/items/Musicians/gordon-airlie)!
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